Riemenwerkstoffe
Die wichtigsten Anforderungen, die an die Riemenwerkstoffe gestellt werden, sind: gute Adhäsion zwischen Riemen und Scheiben (hohe Reibungszahl), hohe Zerreißfestigkeit, hohe Elastizität mit geringer bleibender Dehnung, Unempfindlichkeit gegen atmosphärische Einflüsse, Öle und möglichst noch Chemikalien. Alle diese Forderungen lassen sich von einem Werkstoff allein nicht verwirklichen.
Die in den letzten Jahren zahlreich entwickelten Kunststoff- und Mehrschichtriemen eröffnen viele Anwendungsmöglichkeiten. Als Werkstoff für Flachriemen werden vorwiegend verwendet:
1.
Leder bringt Reibungszahlen, die von anderen Werstoffen kaum erreicht werden. Es wird Kern- und Chromleder verwendet. Kernleder ist ein mit pflanzlichen Stoffen, Chromleder ein mit mineralischen Stoffen (Chromalaun) behandeltes Leder. Für nicht besonders hoch beanspruchte Riementriebe (s. Abb. 1) wird Kernleder verwendet. Chromleder besitzt eine höhere Festigkeit und kann in 60% feuchter Luft laufen.
2.
Gewebe aus organischen oder synthetischen Stoffen. Die ersten sind vorwiegend Baum- und Zellwolle, Tierhaare (Kamel- und Ziegenhaare), Hanf, Flachs und Naturseide, die zweiten Kunstseide, Nylon und Perlon.
Die gewebten Riemen haben gegenüber den Lederriemen eine gleichmäßige Struktur und können endlos hergestellt werden, so dass sie ruhiger laufen. Jedoch sind die Geweberiemen kantenempfindlicher und kleine Kanteneinrisse führen meisten zum Durchreißen. Die verschiedenen Riemendicken entstehen durch Aufeinanderschichten mehrerer Gewebelagen, die durch Nähen, Kleben oder Vulkanisieren mit Gummi miteinander verbunden werden. Am häufigsten werden die Balatariemen verwendet. Balata als der geronnene Milchsaft des tropischen Sternapfelbaums ist ein elastischer Klebstoff, mit dem mehrere, zusammengefaltete Baumwolltuchschichten zusammengeklebt werden können. Die Balatariemen sind zwei- bis dreimal so fest wie Lederriemen. Sie eignen sich nicht in sehr warmen Räumen, sind öl- und benzinempfindlich, aber unempfindlich gegen Nässe und Staub.
3.
Kunststoffe wie Polyamid, Nylon und Perlon. Riemen aus nur einem einzigen Kunststoff werden selten verwendet. Meistens bestehen sie aus einem endlos gewebten Nylonband, das zur Vergrößerung der Reibungszahl mit Kunstgummi überzogen ist. Sie sind sehr fest und laufen praktisch dehnungslos. Mit ihnen lassen sich deshalb Riemengeschwindigkeiten bis 100 m/s erreichen. Sie sind sehr biegsam und unempfindlich gegen atmosphärische Einflüsse.
Bitte erstellen Sie mit den Informationen aus dem Text "Riemenwerkstoffe" eine Übersichtstabelle mit den folgenden Stichpunkten:
| Leder | Textil | Kunststoff |
Reibungszahl | hoch | - | - |
Festigkeit | als bei Balatariemen | bei Balatariemen als bei Leder | |
Dehnung | - | - | |
beständig gegen | - | | |
empfindlich | - | an den Kanten gegen | - |
Struktur | weniger als Textil | | - |
Geschwindigkeit | - | - | |